Das Gelände bietet extrem viele Möglichkeiten:
Viele kommen auch einfach, um die Weite zu genießen – es gibt kaum einen Ort in Berlin mit so viel Himmel über dem Kopf.
Ja, aber nur in den dafür ausgewiesenen Grillbereichen. Es gibt zwei offizielle Grillflächen:
Grillen außerhalb dieser Zonen ist nicht erlaubt. Bitte Müll und heiße Kohlen fachgerecht entsorgen – es gibt entsprechende Behälter vor Ort.
Ja, Hunde sind auf dem Tempelhofer Feld erlaubt. Es gibt sogar zwei große Hundeauslaufgebiete, wo Vierbeiner frei laufen dürfen:
Außerhalb dieser Zonen gilt Leinenpflicht, und Hundekot muss selbstverständlich entfernt werden.
Ja, Führungen durch das ehemalige Flughafengebäude Tempelhof sind möglich. Diese beinhalten z. B. die Abfertigungshallen, unterirdische Bunker, das Dach oder sogar Filmsets.
Tickets und Termine bekommst du über die Seite der Tempelhof Projekt GmbH. Führungen sind kostenpflichtig und dauern meist zwischen 1–2 Stunden.
2014 entschieden die Berliner Bürger in einem Volksentscheid, dass das Tempelhofer Feld in seiner heutigen Form nicht bebaut werden darf. Dieser Entscheid stoppte städtebauliche Pläne, dort Wohnungen und Gewerbe zu errichten.
Seither gilt das Feld als einzigartiges Beispiel für urbane Freiraumgestaltung unter Mitbestimmung der Bevölkerung. Es steht sinnbildlich für Stadtentwicklung von unten.
Heute präsentiert sich das Tempelhofer Feld als riesige offene Fläche mitten in der Stadt – über 300 Hektar groß. Keine Zäune, keine Eintrittsgebühren, keine Regeln, die den Raum kommerzialisieren. Hier entsteht ein einzigartiges Beispiel für urbanen Gemeinschaftsraum, der von Bürger*innen mitgestaltet wird.
Wer das Feld betritt, spürt sofort den Unterschied zu klassischen Stadtparks: Weite, Himmel, Wind und ein Horizont, der an Wüstenlandschaften erinnert – nur eben mitten in Berlin. Es gibt:
Das Besondere: Das Feld ist nicht durchgestaltet, sondern ein Raum in Bewegung. Es gibt bewusst keine festen Bauten (mit wenigen Ausnahmen), keine kommerziellen Flächen, keine Eventisierung im klassischen Sinne. Stattdessen: Selbstorganisation und temporäre Nutzung.
Als die Berliner Politik ab 2010 Pläne entwickelte, Teile des Feldes zu bebauen – mit Wohnungen, Bürogebäuden und Gewerbe –, formierte sich massiver Widerstand in der Bevölkerung. Der Unmut entlud sich in der Gründung der Initiative "100% Tempelhofer Feld", die den Erhalt des gesamten Areals in seiner Offenheit forderte.
Der historische Volksentscheid 2014 führte zu einem klaren Ergebnis: Rund 64% der Berliner*innen stimmten für den Erhalt des Tempelhofer Felds in seiner damaligen Form. Seitdem gilt ein Gesetz, das Bebauung auf dem Feld untersagt – ein beispielloses Beispiel für direkte Demokratie und urbane Mitbestimmung.
Das Tempelhofer Feld ist nicht nur ein Freiraum, sondern auch ein Labor. Hier werden neue Formen des Zusammenlebens und der Stadtgestaltung erprobt – von partizipativer Planung bis zu sozialen und ökologischen Projekten.
Einer der beeindruckendsten Aspekte ist das sogenannte Allmende-Kontor, ein riesiger Gemeinschaftsgarten auf dem Feld. Hier bepflanzen Menschen Hochbeete, experimentieren mit Permakultur oder bauen Tomatenhäuser. Es ist ein lebendiges Beispiel für urbanes Gärtnern, das nicht nur ökologisch, sondern auch sozial wirkt.
Auf dem Feld begegnen sich Menschen, die sich sonst vielleicht nie getroffen hätten: Ob Familien, Jugendliche, Künstlerinnen, Geflüchtete, Obdachlose oder Sportlerinnen – der Ort hat eine inklusive Kraft. Es gibt regelmäßig offene Workshops, Nachbarschaftsinitiativen und kreative Veranstaltungen, die Barrieren abbauen.
Immer wieder wird das Tempelhofer Feld zur Bühne für temporäre Kunstinstallationen, Performances oder Festivals. Besonders beliebt sind Veranstaltungen wie das "Tempelhofer Feld Festival", das Musik, Literatur, Film und gesellschaftliche Debatten zusammenbringt.
In den Sommermonaten zieht das Open-Air-Kino Tausende Besucherinnen an. Auch Konzerte großer Künstlerinnen finden gelegentlich statt – stets unter Berücksichtigung des Umwelt- und Lärmschutzes. Denn der Balanceakt zwischen Event und Naturschutz ist allgegenwärtig.
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Gesamtfläche | Ca. 355 Hektar |
Länge der Startbahn | Jeweils ca. 2.000 Meter |
Öffnungszeiten | Täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang |
Bedeutende Ereignisse | Berliner Luftbrücke, Volksentscheid 2014 |
Heutige Nutzung | Freizeit, Sport, Urban Gardening, Kunst, Veranstaltungen |
Besonderheiten | Größtes innerstädtisches Freiluftareal Europas |
Flora & Fauna | Feldlerchen, Wildbienen, Trockenrasenflächen |
Zukunftspläne | Schutzstatus erhalten, Gebäudenutzung ausbauen, ökologische Projekte fördern |
Das Tempelhofer Feld liegt zentral im Süden Berlins und erstreckt sich über die Stadtteile Tempelhof, Neukölln und Kreuzberg. Es ist hervorragend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und über mehrere Eingänge erreichbar.
Am einfachsten erreichst du das Feld über folgende Stationen:
Von den jeweiligen Stationen sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zu einem der Haupteingänge (z. B. an der Oderstraße, Columbiadamm oder dem Tempelhofer Damm).
Auch mit dem Fahrrad ist das Tempelhofer Feld problemlos zu erreichen – es gibt viele Abstellmöglichkeiten an den Eingängen. Auf dem Gelände selbst kannst du über die ehemaligen Start- und Landebahnen radeln oder skaten – ideal für eine kleine Tour mit Weitblick.
Im Sommer finden auf dem Tempelhofer Feld regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt: z. B. Open-Air-Kino, Konzerte, Sportevents oder Urban Gardening Workshops. Viele davon sind kostenfrei oder gegen Spende zugänglich. Auch geführte Touren durch das ehemalige Flughafengebäude können über die Tempelhof Projekt GmbH gebucht werden.
Das Feld ist zentral gelegen und gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die nächstgelegenen U-Bahnstationen sind Tempelhof, Paradestraße und Leinestraße.
Das Tempelhofer Feld ist ein Ort, an dem sich Stadtgeschichte, Zeitgeist und Zukunftsfragen kreuzen. Seine Offenheit ist ein Statement gegen die zunehmende Verdichtung, seine Nutzung ein Gegenmodell zu kommerziell geprägter Stadtentwicklung. Und seine Geschichte lehrt uns, dass Wandel möglich ist – wenn Menschen sich einmischen, gestalten und für das Gemeinwohl eintreten.
Gerade weil das Feld leer scheint, ist es so voll: voller Möglichkeiten, Erinnerungen, Ideen. Es steht sinnbildlich für ein anderes Verständnis von Stadt – offen, experimentell, solidarisch. Berlin wäre ohne das Tempelhofer Feld nicht dieselbe Stadt.
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